Nach einer wiederherstellenden arthroskopischen Operation mit einer Naht einer Sehne der Rotatorenmanschette, der Gelenklippe, der Gelenkkapsel oder der Bizepssehne oder des Bizepsankers erfolgt in der Regel eine Ruhigstellung mit einer Schulterbandage (Gilchrist oder Schulterfixationsbandage) für sechs Wochen. Hierdurch können die genähten Strukturen wieder nach und nach einheilen. Dieser Heilungsprozess bis zur endgültigen Stabilität der Sehne kann 6 bis 12 Monate betragen. Erst hierdurch entsteht die eigentliche Stabilität der Gewebe, die für die spätere Funktion von entscheidender Bedeutung ist.
Begleitend erfolgt meist eine Beübung, z.B. durch sanfte Physiotherapie oder eine Eigenbeübung nach Anleitung. Bereits während des Aufenthaltes im Krankenhaus wird mit der Physiotherapie begonnen. Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sind in Deutschland hochqualifiziert und hervorragend ausgebildet, insbesondere beim Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen der Schulter. Wichtig ist, dass die Beübung keine Schmerzen verursacht. Schmerzen sind ein Warnsignal und zeigen an, dass möglicherweise eine Überlastung der operierten Strukturen vorliegt. Eine Überlastung kann zur Bewegungseinschränkung der Schulter führen. Training mit schweren Gewichten nach einer wiederherstellenden Operation mit einer Naht - insbesondere auch spezielles Schultertraining - sollte für mindestens sechs Monate, evtl. auch länger vermieden werden. Leichtere Kräftigungsübungen nach einer wiederherstellenden Operation mit einer Naht können frühestens ab dem 4. Monat nach Operation begonnen werden, sofern die Schulter bereits gut beweglich und nahezu schmerzfrei ist.
Nach arthroskopischen Operationen ohne Naht ist in der Regel keine längere Ruhigstellung notwendig. Auch hier sollte die Physiotherapie keine Schmerzen verursachen.
Prof. von Knoch empfiehlt für jede Operation ein individuelles Nachbehandlungsschema, welches dem Patienten mitgegeben wird. Gerne können behandelnde Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten mit Prof. von Knoch Kontakt aufnehmen, um individuelle Heilverläufe zu besprechen und die Nachbehandlung abzustimmen.
Die Wundheilung nach einer arthroskopischen Schulteroperation wird vom weiterbehandelnden Arzt überwacht. Sie ist wegen der kleinen Hautschnitte und der schonenden Operationstechnik in der Regel problemlos. Um die Wundheilung nach einer Operation weiter zu verbessern, stehen zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung. Eine vitaminreiche Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse, bei Rauchern eine Rauchpause oder die Einnahme des homöopathischen Mittels Arnika können hier einen zusätzlichen Beitrag leisten. Die Hautnaht soll zudem stets trocken gehalten werden, eine Fadenentfernung erfolgt in der Regel nach 12 Tagen in der weiterbehandelnden Praxis.
Prof. Dr. med. Marius von Knoch
Chefarzt
Abteilung für orthopädische Schulterchirurgie
Kreiskrankenhaus Osterholz
Am Krankenhaus 4
27711 Osterholz-Scharmbeck
Sprechstunden nach Vereinbarung (freitags)
Tel: 04791. 803 372